Umfrage zum Thema GSC für Teilzeithelden.de Artikel

Begonnen von Anec/Aurelian, November 19, 2013, 21:33:01

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Anec/Aurelian

Hallo Leute ! =)


Da ich nun bei dem Onlinemagazin Teilzeithelden.de als (Gast-)Autor/Redakteur tätig bin, würde ich gerne hier mal eure Meinungen zu einem der wohl in letzter Zeit meist diskutierten Themen der LARP-Welt hören.

Gemeint ist die Diskussion zum Thema GSC. Besonders dunkle Charakterkonzepte werden ja zumeist damit konfrontiert und haben schon unterschiedliche, positive als auch negative, Erfahrungen damit gemacht.

Eure Antworten werde ich dann im Rahmen eines Artikels zum Thema GSC auf eben Teilzeithelden.de verwenden. Dabei werde ich eure Beiträge mehr zur Erstellung eines Meinungsbildes nutzen. Es werden also keine Antworten wörtlich zitiert (es sei denn, es wäre gewünscht, dann kann ich das gerne einbauen).

Es würde mich sehr freuen, hier möglichst viele Antworten zu erhalten =)


Mouraethai Arhakei
No Flips, just Fists

Hrotgar


Cyriel

Ich finde GSC rundum positiv, weil es erlaubt die Charaktere und die Spielwelt besser zu verzahnen. Außerdem kann so die Zusammenstellung der Rollen ausgewogener gestaltet werden. Außerdem können den Rollen so miteinander verknüpfte Spielansätze (Beziehungen, Spielziele etc.) mitgegeben werden, so dass die Spieldichte höher ausfällt.
Von daher finde ich das um einiges besser als das übliche "Touristen-Larp" (= viele unheimlich wichtige und mächtige Charaktere, in seltsamen Zusammenstellungen, die sich nicht kennen, die das Land und die Situation nicht kennen, und die sich den Geschehnissen kaum verpflichtet fühlen).
"Wir stehen am Abgrund zur Hölle - was sollen wir tun?" "Wir tanzen zur Musik der Sterne!"

Gryndal Styrkaarson

Ich halte GSC vorallem für eine Marketing Masche der Orga´s.

Ich kann mich erinnern das es früher "normal" war, das man seine eigene Klamotte mitbrachte wenn sie zur Rolle passte.
Zum anderen muss ich sagen das das oft angepriesene Freiespiel eigenlich nur eine von den "GSC" selbst zu organisiernde Pausenüberbrückung zwischen zwei Einsätzen ist.

Das Klassische GSC Konzept indem die GSC mindestens "Neutral" zu den Spielern steht, und deren Aktionen hin und wieder von der SPielleitung in eine bestimmte RIchtugn gelenkt werden um die ganze Spielerschaft zu beeinflussen, sieht man kaum noch.

Ich denke das Wort GSC hat inzwischen den selben Wert wie DKWDDK, es wird mehr wie ein "Prädikat" benutzt als wirklich das zu bieten was dahinter steht.

Orga / Ansprechpartner Forum&Homepage

Vaskur

der GSC (guided SC) ist mittlerweile mehr ein SCaKF... also ein Spielercharakter, der als NSC herhält.
Wärend der GSC im ursprünglichen Sinne stückweise von der SL geleitet wird, ist der moderne GSC im Grunde ein Spielercharakter, der auf Rahmenhandlungen angewiesen ist und das "IT-Spiel" ist selbstbespaßung untereinander.
Ich gebe zu ein gespaltenes Verhältnis zum GSC zu haben.
Einerseits kann ich als NSC meine eigene Klamotte benutzen und meinen eigenen Charakter spielen, andererseits würde ich zumindest sowieso mein eigenes Zeug benutzen, falls nicht explizit verboten.

zuerst zum Positiven:
Ich kann einen Charakter spielen, den ich gut kenne und muss mich nicht erst in eine andere Rolle einfinden oder ggf. gar hablherzig zusammengeschusterte NSC-Klamotten tragen.
Ich kann somit meinen Charakter auch öfter mal spielen, wenn es für ihn sonst an Cons mangelt.

jetzt das, was mir weniger gefällt:
Dadurch, dass ich im Grunde ein besser gestellter NSC bin, ist die Handlung mit dem generischen 0815 Spieler recht eingeschränkt.
bissig ausgedrückt könnte man sagen, dass der Spieler den "Feind" meist nur zum kloppen sieht. Ist nicht die Regel, überwiegt aber leider ofmals, wenn sich der Spieler nicht ganz gegen Kontakt außerhalb des Kampfes sperrt (auch schon passiert)
GSC müssen sich meist selber bespaßen, unterliegen aber ggf. einschränkungen durch die SL, was dann zu reinem Lagerspiel wird.

Für die Orga ist der GSC ne gute Partie. Sie kann gut ausgerüstete NSC mit ausgearbeiteten Charakteren rekrutieren ohne selber Arbeit und Kosten in die Ausrüstung stecken zu müssen.
Ich sehe darin aber das Risiko zum NSC zu verkommen, wenn jemand den Charakter sieht, frei nach dem Motto " der hat ja nichts dagegen episch gegen mich zu verlieren"
Gewinnenwollen gehört zwar eigentlich nicht in den Vordergrund, spielt aber eben doch noch oft eine Rolle.

Meine Meinung ist, dass man COns mit SC gegen GSc auch gleich als PVP Cons ausschreiben kann, dann hat man beides vertreten und es gibt keine Sture Storyline, die eingehalten werden muss. Zudem lässt sich ein Kräfteausgleich schaffen.
Denn effektiv reicht statt GSC auszuscheieben auch der Satz "NSC, die ihre eigene Ausrüstung mitbringen wollen, sind immer gern gesehen"


"The blood makes us human... makes us more than human... makes us human no more..."


Salgen Hoyton

Was Gryndal und Vaskur schreiben.

Auf dem ZDL waren wir nur "edel NSCs", die sich im IT Lager hätten selbst bespaßen können.

Das Problem ist, dass 0815 Licht-Spieler "pussys" sind und viel zu viel Angst um ihren Char haben, um auf eine PVP-Con zu kommen, wo es gegen das Böse™ Chaos geht. Egal ob Respawn da ist oder nicht. Und von NSC Einsätzen mal ganz zu schweigen... Liegt wohl daran, dass man immer der strahlende Held sein will, der über das Böse™ triumphiert.

Anec/Aurelian

@ Hrotgar

Konkrete Fragen habe ich eigentlich nicht. Mich interessiert die persönliche Meinung dazu (mit Begründung am besten).

Also eigentlich genau so, wie die schon gegebenen Antworten aussehen, danke schon mal dafür ! =)

Natürlich sind weiterhin Meinungen und Ausführungen erwünscht, ich möchte auf eine möglichst große Basis an Meinungen zurückgreifen können.


Mouraethai Arhakei
No Flips, just Fists

Baran

Kommt auf den Charakter an, und darauf was man von der Orga erwartet bzw. bekommt.

Ich bin mit meinem Zdl-Schildstürmer GSC hoch zufrieden. Man bekommt ein paar Dinge gestellt, ist aber in der Ausführung recht frei. Abgesehen vom groben Konzept nimmt die Orga auch eigentlich keinen Einfuss.
Wirklich schön ist aber das, was Cyriel beschrieben hat: Man ist eben kein dahergelaufener Typ ohne wirkliches Ziel oder Motivation, sondern Teil der Spielwelt. Dadurch stehen einem eine Menge zusätzlicher Spielansätze zur Verfügung. Die muss ich mir aber selber suchen, denn ich kann (bei so einem großen Con) nicht erwarten, dass die Orga mir meine Freundschaften, Rivalitäten und Konflike vorlegt. Aber das will und brauche ich auch gar nicht.

Der Grund für die unterschiedlichen Meinungen ist wahrscheinlich, in welche Richtung der GSC tendiert. Als Chaos-GSC wird Mann schnell zum Schlachten-NSC. Mein Schildstürmer, eher zum SC mit zusätzlichem Hintergrund.

Gryndal Styrkaarson

Das ist das was ich meine ein GSC sollte minimum Neutral zu den SC, weil man dann mit den NSC agieren kann. Als "Böser" interagieren 90% der SC nicht mehr mit einem, was einen halt wieder mehr in die NSC ecke drückt.

Orga / Ansprechpartner Forum&Homepage

Helstrym/Hrafnar

GSC ist in meinen Augen tatsächlich mehr Schlagwort als Konzept.

Es gibt sehr wenige Konzepte, wo sich der NSC vom GSC wirklich unterscheidet. Manchmal ist sogar als NSC ausgeschrieben, was sich wie ein GSC anfühlt. Beispiel Kupferlager:

Wir haben einen Hintergrund bekommen, dienen auf dem DF vor allem als "Larpsozialisierung" für Anfänger, um grundsätzliche "Werte" der Wyvern-Orga zu vermitteln und zwischendurch (in Härtefällen) mal andere zu bespaßen. Z.B. im Sinne von "Bei Grün ist die Stimmung im Keller. Geht mal dahin und bietet denen ne richtig geile, cineastische Feldschlacht.". Oder wir dienen als Plotaufhänger.

Ansonsten haben wir seit Gründung den Hintergrund selbst mit Leben gefüllt, viele Sachen erfunden, kopiert und organisiert, um uns einen Hintergrund zu bauen. Ganz abgesehen vom massiven OT-Gemeinschaftsgefühl und einer sehr respektablen Orga-Leistung bis dahin, fühlt sich das Kupferspiel nicht wirklich an wie Wellen-NSC-25c. Ich sehe hier genau das, was einen GSC ausmacht. Ein Rahmen, der von der Orga vorgegeben wird, Spieler, die diesen Hintergrund ausfüllen und sich ansonsten weitestgehend nach eigenem Gutdünken bewegen.

Das Gegenteil war z.B. der Fall auf dem letzten ZdL und der HdC (was ich so vollkommen i.O fand und mir sogar gewünscht habe). Wir haben zwar eigenen Hintergrund mitgebracht, wurden aber in den Handlungsverlauf (nicht den Plot an sich) in einen festen Rahmen gesetzt, mit sehr wenig Handlungsspielraum außer dem zivilen Spiel nebenbei. Stand dann GSC drauf, war NSC drin.

Dass das nicht allein an der Einstellung der Orga liegt, sieht man daran, dass sie in anderen Konzepten die Idee genau so umgesetzt haben, wie zumindest ich sie mir vorstelle. Ziehe ZdL-Kupfer (das ist komplett anders als das DF-Kupfer und komplett NSC) oder der Schild der Schöpfung (als GSC-Beispiel).

Unterm Strich steht da für mich: Die Übergänge sind komplett fließend und vor allem eher Meinungssache.

My 2 cents
Zitat von: Cyriel in Juli 03, 2017, 20:12:42
Seh das ähnlich wie Hrafnar:
Plotorga

Anec/Aurelian

Das war alles schon sehr hilfreich Leute, danke ! =)

@ Köhli Sehe ich das richtig, das sich kupfer auf dem DF hauptsächlich auf eigenen Wunsch hin vom Erzbösen wegentwickelt hat ? Oder waren sie eigentlich nie so erzböse wie ich das bisher in der Rückschau sehe (war 2012 das erste mal auf dem DF, deshalb habe ich da selbst keine genaue Ahnung von).


Mouraethai Arhakei
No Flips, just Fists

Helstrym/Hrafnar

Es ist ein Zusammenspiel aus vielen Dingen gewesen.

Von Beginn an war Kupfer als das intelligente Böse ausgelegt. Das nachvollziehbare, strukturierte, "rechtschaffende" Böse. Nach und nach hat das dann mehr Gestalt gekommen, teilweise dadurch, dass das für Plots so benötigt wurde, teilweise dadurch, dass eigene Ideen entweder komplett neueingeführt wurden oder vorhandene Ansätze zu Ende gedacht wurden.

Am Anfang zum Beispiel gab es keine totale Abneigung gegen Dämonen, als Werkzeug waren die durchaus brauchbar. Mittlerweile sind die Kupfernen als fanatische Hexenjäger natürlich auch radikale Dämonenhasser. Auch hat sich der Fremdrassenhass und die antimagische Idee erst herauskristallisiert. Früher stand die totale Herrschaft im Vordergrund, heute die (fanatisch) reine Lehre. Ein Konzept wandelt sich, wenn man (Nicht-/gecasteten) Spielern die Möglichkeit zur Entfaltung gibt.

Ergo: Ja, früher war das Kupferne um einiges böser. In Etwa so böse wie das ZdL-KUpferne es noch vor Kurzem war. Tyrannei war an der Tagesordnung. Ab dem Zeitpunkt, an dem Inat LAronn auf dem DF aufgetaucht ist und dort rumgeraget hat, hat sich das Lager etwas davon wegentwickelt. Ich halte uns immernoch für "böse", allerdings in einer "eleganteren" Art. Weg von "Der Zweck heiligt die Mittel" hin zu "Der Glauben ist nur rein, wenn er nicht hinterfragt wird". Natürlich spielt da auch mit rein, dass das Kupferne mittlerweile fest zum Gefüge des Drachenfestes gehört und einen ganz anderen Zweck verfolgt. Auch das Abrücken der Wyvern-Orga von Kupfer als ZdL-Bösewicht hat da sein übriges getan.

Es war also ein Zusammenspiel aus äußeren Umständen, Bedürfnissen der Orga und der Freiheit der Spielerschaft ihren Hintergrund mit Leben zu füllen, dass dafür gesorgt hat, dass der Erzbösewicht Kupferlager mittlerweile dem Fanatismus mit menschlichem Antlitz gewichen ist.
Zitat von: Cyriel in Juli 03, 2017, 20:12:42
Seh das ähnlich wie Hrafnar:
Plotorga