Horden des Chaos

Öffentlich => Bastelbereich => How To's => Thema gestartet von: Thoringsor Zoltar alias Croc in November 01, 2013, 18:51:18

Titel: Crocs kleine Farbfibel
Beitrag von: Thoringsor Zoltar alias Croc in November 01, 2013, 18:51:18
So, da mich immer wieder einige von Euch darauf angesprochen haben, dass ich doch einfach mal einige Sachen im Larpbau und vor allem so einige Grundlagen aus meiner Ausbildung und Erfahrung als Waffenbauer und Co. bekannt geben soll, mache ich hier mal den Anfang.

Gleich zur Klärung vorweg. Das ist nicht der 100% allgemeingültige und und umstößliche Wissensstand zu Farben und Co., aber das, was ich gelernt, experimentiert und womit ich selbst die besten Erfahrungen gemacht habe. Ich bin dankbar über jede weiter produktive und beitragende Information von jedem, wenn diese Hand und Fuß hat oder auch über Tipps, Tricks, Empfehlungen oder sonstige Anregungen, die einen auf neue Versuche und damit Wissenstands bringen. Also immer her damit! ;)

Nun genug damit und wir fangen an:

Farben unterscheiden sich im wesentlichen durch drei Sachen
1. die chemische und/oder natürliche Zusammensetzung
2. die Pigmentierungen und deren Dichte sowie Größe
3. die Spektralwirkung der Farbnuancen im Tages- und künstlichem Licht

Diese drei Punkte sind grundlegend wichtig und geben den Einsatzbereich und auch die Möglichkeiten, die man mit der gewählten Farbe hat vor.

Zu Punt 1 chemische Zusammensetzung und Einsetzbarkeit:
Da wir zumeist unsere Farben im Larp nutzen, um diese mit Latex, Klebstoffen oder Silikone zu mischen und diese so "einzufärben", ist die chemische Zusammensetzung für uns ganz wichtig.
Farben mit Verdünnungesmitteln (Nitro, etc.) sind nicht für Latex und Klebstoffe und schon gar nicht für Silikone geeignet. Diese kommen oft im Bereich von Lacken vor und machen es in erster Linie möglich, dass die Lacke fließfähig sind und nach dem "Austrocknen" (richtiger wäre allerdings Aushärten) eine feste Oberflächenbeschichtung ergeben, die sich über das "Eingarben" in die Poren des Untergrundes "verankern". Daher sollte die Oberfläche auch leichtsaugend und angeraut sein, sprich geschliffen (meist mit feinkörnigem Nassschleifpapier oder einer Schleiflauge). Darüber hinaus enthalten diese Farben auch oft Harze, die die als zusätzliches Bindemittel dienen. Unter Zugabe von weiteren chemischen Additiven (Härter, Verdünner, etc.) kann man diese Fähigkeiten der Farben beeinflußen und sich zu nutze machen, je nach Einsatzgebiet. Allerdings führen diese Farben immer zum "Verklumpen" von Latex bis zum auflösen desselbigen und sie zerstören die natürlichen Weichemache innerhalb der Latexstruktur. Auch kommt es zu einer Reaktion mit dem Amoniak, was im Latex als Weichmacher enthalten ist. ohne Amoniak wäre Latex eine dicke Gummiflüssigkeit, die mehr einer instabilen Knete als einer Flüssigkeit gleich kommt und für unsere Zwecke gar nicht zu verwenden wäre. Auch mit den bezolen in Klebstoffen und den Weichmachern in Silikonen haben diese "Lackfarben" eine negative auswirkung und zerstören diese zu meist. Dafür sind sie perfekt und langlebig auf festen Untergründen zu verwenden. Diese wären z.B. Hartkunststoffe, GfK, Metalle, Holz, etc.). Diese Farben lassen sich fast alle untereinander mischen, wenn die chemische Zusammensetzung identisch ist. Sie lassen sich nicht mit den "Wasserlacken bzw. Wasserfarben" mischen bzw. nur ganz wenige vertragen es, wenn man die Wasserfarben beimischt.

Für unseren Bereich sind optimal hochpigmente Wasserfarben ohne chemische Zusätze. Diese finden sich in ersterlinie in Airbrush-Farben, einigen Acrylfarben, Pastellfarben, Farbpulvern und sogar bei einige hochwertigen Plakafarben. Da man im Bereich Airbrush bis vor wenige Jahren nur Acrylfarben, welche Wasserlöslich waren eingesetzt hat, wird dort oft immer noch von Acrylfarben gesprochen (sozusagen eingedeutscht). Diese Farben haben aber nichts mehr mit den Acrylfarben zu tun, die man z.B. im baumarkt im Bereich Dekorfarben und Wandfarben findet. Es sind Farben, welche eine schwache bis starke Pigementierung vorweisen und fast vollständig auf chemische Zusätze verzichten. Einige Farben sind sogar Lebensmittelecht und können bedenkenlos verzert werden. Der große Vorteil von diesen Farben ist, dass sie alle mit einfachem Leitungswasser gestreckt werden können und alle untereinander mischbar sind. Außerdem sind sie nicht gesundheitsgefährdet (bis auf die Farbpigmente in großer Konzentration) und sie können einfach entfernt werden. Dies macht auch das Reinigen von Auftragungsmedien (Pinsel, Airbrush, Schwamm, etc.) leicht. Oft genügt das ordentliche Auswaschen mit Wasser und etwas ph-neutraler Handseife (bitte ohne Cremezusätzen). Bei Acrylfarben muss beachtet werden, dass diese zwar in Latex einsetzbar sind, aber weichmacher enthalten, welche sich über die Zeit verflüchtigen un dann aushärten zu "Pigmentblöcken". Diesen Effekt kennen viele aus dem Larpwaffenbau, wenn unter der Schutzbeschichtung das gefärbte Latex anfängt rissig zu werden (man spricht dann von einer Crakeloptik, die wie gesprungene und abgekühlte Lavaflächen aussehen). Diesen Effekt kann man auch gewollt so einsetzen, wenn dies gewünscht ist, aber im Endeffekt ist die Waffe zerstört. Es gibt Additive für Latex und wasserbasierende sowie Ölfarben, die genau diesen Effekt innerhalb von Sekunden herbeiführen. Dabei werden die Weichmacher augenblicklich durch das Additiv zerstört und verdampfen und die Rissbildung setzt ein. Bilderrahmen werden so oft künstlich gealtert, aber auch Bilder an sich. Im Larp ist der Effekt oft eher unerwünscht und führt, wie bereits gesagt oft zur Zerstörung der Waffe bzw. bedeutet es, dass die Latexbeschichtung entfernt werden muss und neu aufgebracht werden muss. hingegen sind Acrylfarben sehr gut einsetzbar auf Klebstoffen und anderen Hartoberflächen, da sie eine ähnliche Eigenschaft haben wie Lacke. Doch sollte man alle Acrylfarben, wie auch wasserbasierende Farben mit einer Transparenten Schutzschicht versiegeln. Je nach Oberfläche und gewünschtem Einsatz und Aussehen, kann dies durch Klarlack, Flüssigkunststoff (PlastiDip) oder durch Boots- und Fassadenversiegler (Isoflex, TopCoat, Elefantenhaut, etc.) erfolgen. Wird Acrylfarbe nicht versiegelt, so neugen diese dazu bei Bewässerung (z.B. Regen, etc.) fleckig zu werden bis hin zum vollständigen Ablösen. Oder sie "kreiden" ab. Sprich, die Pigmente lösen sich voneinander und verfliegen wie bei herkömmlicher Kreide. Aber Acrylfarben eigenen sich auch sehr gut als Ersatz für Stoffmalfarben. Sind sogar oft kräftiger im Farbton durch die höhere Pigmentierung und damit auch deckender. Aber auch hier können sich diese lösen, abkreiden, verfärben. Stoffe kann man mit einfachen Stoffversieglern und späterem Bügeln gut dauerhaft mit Acrylfarben einfärben, was aber nicht für die Ewigkeit hält. Dafür gibt es halt die Stoffmalfarben 8andere chemische Zusammensetzung).

Gut einsetzbare Farben für Latexeinfärbung und auch Klebstoffe und Silikone sind:
- Schmincke Airbrushfarben
- Vallejo Airbrushfarben
- Hohlbein Airbrushfarben
- Lukas Airbrushfarben
- Oracolor Airbrushfarben
- GW-Acrylfarben
- Lascaux Studio Bronze
- einige Marabufarben
- Farbpigmentpulver von Marketender
Diese können auch untereinander gemischt werden.

Ach ja, Drybrushverfahren oder auch andere Wischtechniken lassen sich am besten mit Acryl bzw. wasserbasierenden Farben durchführen. Dies geht aber auch mit Lacken, wenn man entsprechend Übung hat, wobei man dort doch recht eingeschränkt ist durch die Farbgrundfliesmechanik der Lacke und deren eigenklebeverhalten bei den Pigmenten.

Darüber hinaus gibt es einige Farblacke, die seltsamer Weise (trotz chemischer zusätze) auf getrocknetem Latex und auch Klebstoff sehr gut funktionieren, wenn man sie sehr dünn aufträgt. Diese sind:
- Hammerit Lacke
- Tamiya Modelllacke
- House of Color Linierlacke
Ist die Beschichtung mit der Farbe zu dick, dann ist diese Hart und kann abplatzen auf Latex oder zumindest Risse bekommen.

Das ist zu Punkt 1 erstmal das wichtigsteste, was ich aber später gerne noch ergänze. Auch wenn jemand ncoh was wichtiges dazu ergänzt haben möchte oder wissen/angemerkt haben möchte.

Punkt 2 Pigmentierung und deren Auswirkung in Farben:
Diese sind ganz entscheiden und wichtig im Farbbereich. Man unterscheidet hierbei grundlegend zwischen
- transluzenten Farben (also halbtransparenzen Fabren)
und
- deckenden Farben (also Volltonfarben)

Transluzente Farben sind Farben, deren sehr feine Farbpigmente weit auseinander liegen und sich nicht direkt verbinden, da sie als Vindeglied transparente Kristalle nutzen. Dies bewirkt, dass diese Farben durchscheinden wirken und oft als Überdeckungesfarben oder Nuancenfarben genutzt werden. Aber auch Einsatz finden, wenn man eine Grundfarbstruktur durch winekelwirkung und Einstrahlung von Licht verändern und das Farbspekturm verschieben möchte. (Flip-Flop-Effekt)

Die deckenden Farben sind die uns bekannten Farben und meist eingesetzten Farben. Deren Pigmente hängen unmittelbar aneinander und sind selbst bindend. Sie lassen zu meist keine Licht durchdringen oder spiegeln zumindest nur ihre eigenen Farbspektralgebung mit dem Licht weiter.

Je feiner die Pigmente sind, desto flexibler ist die Farbe an sich, wenn keine Bindemittel eingesetzt werden (wie z.B. bei den wasserbasierenden Farben). Sie benötigen keine Weichmacher, die die Pigmente untereinander stabilisieren und beweglich machen. Dies liegt an ihrer Oberflächenstruktur der einzelnen Pigmente. Und je feiner die Pigmente, desto leichter lassen sie sich in dünnen Sprühdüsen einsetzen, da sie diese nicht verkleben. So ist es für den geübten Airbrusher u.a. möglich, dass er mit der AB-Turbo-Airbrush von Paasche haaresdünne Linien sprühen kann und sogar das Schreiben von Briefen mit einer Airbrush ist so möglich. Aber auch die Arbeit mit Pinseln der Stärke  -3 - 0 (z.B. v. DaVinci) ist besonders reizvoll und ermöglich haardünne Linien.

Die Pigmentgrundfarbe und die Mischung der Pigmente untereinander ergeben den Farbton. Wir haben alle in der Grundschule im Zeichenunterricht die allgemeine Farbskala aus den Grundfarben rot, gelb und blau und deren Komplementärfarben, die sich aus deren Mischverhältnis ergeben gelernt. Das war nur die halbe Wahrheit. Eigentlich ergibt sich die Mischung und die Veränderung der Spektralwirkung einer Farbe auf unser menschliches Augen durch die Ansiedlung der Menge von Pigmenten einer Farbe im Verhältnis zu den anderen Pigmenten einer anderen Farbe zueinander auf einer gewissen Fläche. Mische ich rote und gelbe Pigmente im fast ausgewogenen Verhältnis zueinander, so erhalte ich orange. Je ausgewogener das Verhältnis der Pigmente ist, desto "reiner" ist der Orangfarbton.

Auch Metallfarben sind so ganz einfach zu gestalten und herzustellen. hier kommt allerdings ein Pigment hinzu, was nicht in der allgemeinen Farbskala enthalten ist. Das zu 100% transparente Kristallpigment. Dieses sorgt für eine Lichtbrechung zwischen den Pigmenten und eine Spiegelung innerhalb der Farbfläche zwischen den Pigmenten. Will man also silber herstellen, so braucht man schwarz, weiß und dieses Kristallpigment. Im entsprechenden Verhältnis wird daraus eine Alu-, Stahl-, Titan- oder gar Chromoptik, je nach Überhang des einzelnen Pigmentes. Gold ist die gleiche Ausgangsposition unter Zugabe von Gelbpigmenten. Je nach Überhang eines Pigmentes wird dann eine andere Farbnuance von Gold bis hin zu tarnmetallicgrün oder gar metallicbraun. Nimmt man z.B. Vallejo silber hell und gibt einige tropfen basisgelb hinzu, entsteht altgold. gibt man etwas mehr von dem silber dazu, bekommt das altgold durch den Überhang von schwarz, was sich mit den Gelbpigmenten besser verbindet eine grünliche Patina in das Gold. Will ich also ein sehr reines gold haben, muss ich ein sehr reines silber nehmen (z.B. das von Schmincke aus der Sonderedition oder den Metallicadditiv von Schmincke) und dazu ein helles zitronengelb. Das Metallicadditiv sind die Pigmente, die auch bei Marketender in dem Silberpigment, was fast weiß ist, verwendet werden. Es besteht fast ausschließlich aus Kristallpigmenten und einigen wenigen Weißpigmenten.

Die Kristallpigmente finden noch ganz anderen Einsatz. z.B. in dem PlastiDip Metallic sind diese zu finden oder in dem House of Color Crystal-Farben. Diese als grundlegend transluzente Pigmente bezeichneten Kristallpigmente als Deckschicht aufgebracht bringen einen Glitzereffekt (glitterlook) auf das Objekt und lassen die darunter liegende Farbe durchscheinen (richtiger wäre durchbrechen). Im Kfz-Lackbereich nutzt man es im Klarlack für den Perleffekt in feiner Pigmentstruktur oder als Metalliceffekt in gröberer Pigmentstruktur. Das kann so grob ausatmen, dass der Lack wie eine Discokugel im Sonnenlicht glitzert, was besonderst in der lateinamerikanischen Custumcarszene sehr beliebt ist, aber auch in Europa immer beliebter wird und im asiatischen Tuningbereich sehr verbreitet ist.

Auch hier könnte ich noch vieles ergänzen und weiter ausführen, doch dies sollte vorerst ausreichen. Anregungen, Wünsche und Co. - immer her damit!

Punkt 3 die Spektralwirkung im Tages- und künstlichen Licht:

Im Grunde ist die Spektralwirkung von Pigmenten ganz einfach. Je reiner ein Pigment einer Farbgebung ist, desto unverfälschter wird dessen eigene Farbgebung durch das Licht zurückgeworfen. Dabei ist zu beachten, dass Tageslicht immer ein für das menschliche Auge "saubereres" Licht ist als das von künstlich erzeugten Lichtquellen. Bis dato gibt es keine Lichtquelle die zu 100% das natürliche Licht des Tages wiedergeben kann. Jede künstliche Lichtquelle hat in irgendeinem Spektralradius eine Phasenverschiebung und beeinflusst somit (wenn auch minimal) die eigene Wiedergabe der Farbe eines Farbpigmentes. Hinzu kommt, dass selbst bei einer Winkelveränderung im Tageslicht (was auch bei künstlichem Licht der Fall ist) eine Farbveränderung in der Wiedergabe der einzelnen Farbpigmente entstehen läßt. Außerdem sehen alle menschen unterschiedlich und nehmen auch Farbgebungen unterschiedlich wahr. Dies verändert sich auch im Laufe der Zeit durch die Entwicklung des Auges und der Sehnerven. Was mit 13 Jahren eine schönes gelb ist, dass ist u.U. mit 60 Jahren ein störendes und nervender Gelbton. Künstliche Lichtquellen, die heutzutage meist eingesetzt haben, haben eine Spektralverschiebung ins gelb-bräunliche (warmes Licht) oder ins weiß-bläuliche (kaltes Licht), wo bei zweiteres als das reinere Licht angesehen ist, was eigentlich nicht stimmt, da es nicht die einzelnen Farbspektren harmonisch wiedergibt. Aber durch den Weißeffekt und dem uns eingeschulten Verständnis zu weiß = rein, nehmen wir dies so wahr. Bestrahlt man nun ein Farbpigment von der Seite, so wird die Farbgebung nur bruchteilhaft weitergegeben. Hingegen, wenn die Lichtquelle direkt frontal auf das Pigment auftrifft, dann wird die Farbgebung im vollem Umfang zurückgeworfen. Da wir aber meist nicht ein Pigment alleine erkennen können, sondern den Verbund von vielen Pigmenten ist die Farbgebung ebenfalls in der Frontalbestrahlung verschoben. Und hinzu kommt, dass eine transluzente Pigmentanhäufung nur einen Bruchteil des Lichtes zurück wirft und eine nahezu deckenede Pigmentanhäufung das gesamte Licht. Es gibt studien, wonach wir unsere Pflanzen nicht als grün sondern z.B. blau wahrnehemn würden, wenn die Sonne in einem anderen radius auf die Erde strahlen würde. oder wenn wenig Sonnenlicht auf die Erde treffen würde, dass wir u.U. sogar schwarze Pflanzen hätten. Dies hängt mit der Intensität der Lichtquelle und dem Rückwurf der Spektralgebung von Farbpigmenten zusammen.

Um nun dem menschlichen Auge vorzugaugeln, dass ein objekt immer eine gewissen Wiedererkennungsoptik hat, muss man somit die Spektralwirkung von verschiedenen Farbpigmenten gezielt einsetzen und sich den Grunderkennungsmerkmalen von verschiedenen Farben witmen. Rost ist für unser Augen meist bräunlich-rot, obwohl es in Wirklichkeit eher metallisch schwarz mit einer leichten Braunverschiebung ist. Da wir aber auf das bräunlich-rot trainiert sind, ist es am einfachsten für einen Rosteffekt einen passenden Braunton zu wählen, der auf allen Metallbasierenden Farben unverfälscht wirkt und auch auf den meisten Grunddeckfarben wie gelb, rot und blau. Dieser Farbton ist brazilbraun. Ein Braunton, der in den Pigmenten um die Basisgrundfarben angereichert ist und es vermag diese angrenzend zu überdecken ohne sie hart abzuschneiden. Ein Schatten hingehen ist eine Verdunkelung, die rauch artig über einer anderen Farbe an einer Bruchkante anliegt oder mit etwas Abstand geworfen wird. Die kann man durch ein verdünntes schwarz darstellen, was aber sehr hart ist und nur auf Entfernung wirkt und bei näherer Betrachtung unrealistisch wiedergegeben wird. Besser ist da ein schwarz-braun mit der Farbverschiebung ins grau und einer transluzenten Wirkung. Also z.B. Sepia. Legt man mehrere Sepiaschichten, also transluzente Farbschichten übereinander, so reichert man die bedeckte Fläche um die Pigmentzahl an und mindert den Lichtrückwurf, was optisch zu einer Verdunkelung und Verstärkung der Schattenwirkung führt. Somit kann man unterschiedliche Tiefenwirkungen auf einer eigentlichen ebenen Fläche erzeugen. Auch ist so die Gestaltung und Zeichnung von einem menschlichen Gesicht, was zu 98% aus Schattenwirkung aufgebaut wird in der 2-dimensionalen Zeichnung, ohne große Probleme darstellbar mit etwas Übung und Beobachtung von Schattenverläufen.

Ich hoffe, dass ich Euch damit nicht zu heftig mit Fachbegriffen und Theorien überworfen habe und es Euch eine hilfreiche Vermittlung zu diesem Thema und dem Einsatz von Farben und deren Wirkung gibt.  ::) 8)

Für Anregungen, Fragen, Ergänzungen oder sonstiges, was ihr gerne noch wissen möchtet oder einfach nur erklärt bzw. hier hinterlegt haben wollt, - einfach bei mir melden. Dieses Thema ist extrem umfangreich und es gibt wirklich viele tausend Bücher und Arbeiten dazu und auch viele Theorien, die natürlich immer wieder überworfen und überdahct und geändert werden. Was auch gut so ist, denn keine Entwicklung bedeutet Stillstand.  ;D