Tzeentch und Nekromantie

Begonnen von David, September 08, 2015, 16:32:08

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Reykur Styrkaarson

#45
Natürlich ist eine Nichtexistenz nicht beweisbar, in diesem Fall ist das aber mein Problem, eben weil ich nirgendwo einen Beweis FÜR diese Feindschaft finde, ich aber nicht beweisen kann, das es das nicht gibt. Dazu müsste ich ALLE Erwähnungen von Tzeentch und von Untoten durchgehen und mal ehrlich wer hat die Zeit?

Das Problem mit erlaubt ist, was belegt ist ein zweifaches. Zum einen wenn man es genau nimmt, ist das das Ende der Kreatiität, weil damit eigentlich ein Selbstdesign von Gewandung und Charakter theoretisch unmöglich wäre. Alles was nicht irgendwo in einem Artwork oder einer Textstelle belegt ist kann nicht gebastelt oder getan werden. Das kann bizarre Züge annehmen.

Zum anderen ist der Warhammer Hintergrund in bestimmten Hinsichten so beschränkt, das man selbst entwickeln muss(Zivilleben zum Beispiel/ Alltag). Das ist immer eine Aufweichung des Hintergrundes. Der Hintergrund ist zu wenig ausgesprägt auf das normale Leben, als das man 1 zu 1 nach diesem spielen könnte, in meinen Augen.

Jetzt gibt es in meinen Augen 4 herangehensweisen:

Ultrapurismus: Die Meinung habe ich am Anfang auch gefahren, was nicht belegt ist geht nicht, bring aber wie oben erwähnt gewisse Probleme mit sich und ist zumindest im Chaosbereich meiner Wahrnehmung nach nicht so wirklich tragbar. Also keine Selbsterfindung.

Ultrapurismus mit Erweiterung:
Es dürfte in dem Fall nur Leerstellen gefüllt werden. Kurz es dürfte dazuerfunden werden, was fehlt. Auch das bringt Probleme mit sich, einfach weil es im Warhammerhintergrund Dinge gibt, die nicht Larptauglich sind(Rüstung angewachsen, Khorniten sind immer im Blutrausch und das Treffen zweier Khronieren geht immer blutig aus und so weiter.)

gemässigter Purismus: Selbsterfindung ist möglich, solange sie in das Setting reinpasst und genau in diesem Bereich bewegen wir uns in meinen Augen gerade in dieser Diskussion. Also Kreativität mit Limits.

Free for all: Jeder kann machen was er will, das ist das was wir nicht wollen.

Die DIfferenz zu Drow besteht zum einen darin, das es Untote im Warhammeruniversum gibt(im Gegensatz zu Drow) und es damit schonmal kein Settingsbruch an sich sein dürfte. Dann kommt hinzu das es eine BöseFraktion innerhalb des Warhammerhintergrundes ist, damit ist es auch kein Gesinnungsdisput.
Dadurch das ein gut gemachter Untoter auch schnell und leicht mit einem Nurgler verwechselbar ist, sehe ich auch im Optischen keinen Disput.

Die Schrittfrage die sich also in meinen Augen stellt ist nicht OB das geht, sondern wie weit Selbsterfindung innerhalb der HdC okay ist und wo man die Grenze zieht. Und das halte ich für eine Fall zu Fall Unterscheidung, weil dafür eine Regel die alle Fälle abdeckt aufzustellen würde ich als schwierig einschätzen.
Foren-Admin


Reykur Styrkaarson

#46
Zitat von: Maggie in September 17, 2015, 11:59:59
Zitat von: Reykur Styrkaarson in September 15, 2015, 21:01:47
Niemand interessiert ein Hintergrund......wir haben einen verdammten Chaosspacemarine dabei und das juckt seit 2012 niemand auch nur die Bohne.

Ok, ich dachte ja, dass ich das Konzept von Nele verteidigen, aber die Tatsache macht das gerade überflüssig. 
Echt? Ein Chaosspacemarine?

Jap, seit 2012. Er hält sich quasie an die oberste Sternenflottendirektive, kurz es is nicht weiter relevant im Spiel.

PS: NIcht wundern, wenn der Thread teilweise nur Tzeentch heißt, da ist beim Zusammenführen der Themen irgendwas schief gegangen.
Foren-Admin


Maggie

Das fände ich persönlich trotzdem zu krass. Aber gut, dann ist ein Amethystmagier, der einmal in seinem verdammten Leben Nekromantie gewirkt hat ja ein Witz :)
Da sind selbst saubere Skaven plötzlich nur noch relativ ;)
The oldest and strongest emotion of mankind is fear, and the oldest and strongest kind of fear is fear of the unknown.

H.P. Lovecraft

Reykur Styrkaarson

Klingt extremer als es ist. Er wirkt wie ein Chaoskrieger(auch optisch) und wenn man es nicht OT weiß hat es tatsächlich null relevanz. Daher völlig harmlos und bestärkt meine Meinung, das niemand großartig Hintergrund interessiert.
Foren-Admin


Maggie

Mag sein, dass er seinen Hintergrund nicht so stark bespielt, aber es wäre schon besser, da auf der sicheren Seite zu sein.
Aber gut, nicht mein Bier :) Mich interessiert Hintergrund nur immer sehr und ich spiel Leute auch sehr aktiv darauf an.
The oldest and strongest emotion of mankind is fear, and the oldest and strongest kind of fear is fear of the unknown.

H.P. Lovecraft

Faudach

Dieses Jahr wurde der "Space Marine" nicht einmal ausgepackt, da es sich um einen fast reinen Schlachtencharakter handelt. Am Anfang dachte ich auch "Oh my fucking God", aber ich kann versichern, dass von diesem Konzept keinerlei Gefahr für die Immersion ausgeht. Und auch die relativ engagiert geführte Skavendiskussion hatte letztlich für das Spiel keinerlei Auswirkung; die Skaven sehen gut aus, für sich und andere.

Wichtig ist die Kompatibilität mit dem WH-Hintergrund. Mein Char basiert auf Moorcocks Elric-Zyklus, was das Verständnis über das Chaos angeht. Es ist aber problemlos möglich, den begrenzten WH-Chaoshintergrund in Moorcocks Kosmos aufgehen zu lassen. Es gibt nur wenige Situationen im Spiel, wo sowas überhaupt von Bedeutung ist. Aber reiner WH-Purismus wäre nichts für mich.

@ Henri: Hier gibts keine Wertung, das ist eine offene Diskussion unter gleichwertigen Teilnehmern. ;)
Die Frage ist: Wen stört es, wie stört es? Ich glaube ja nicht, dass bei einem Tzeentchie mit Zombies jemand so aus dem Konzept gebracht wird, das er aus dem Spiel geworfen wird. Warhammer ist ein Tabletop mit festen Truppenzuweisungen. Da macht es schon Sinn, dass Untote bei den Untoten sind. Aber im Larp dem Gott des Wandels und der Magie den kompletten Zugang auf einem Bereich der Magie mit der Logik eines Armeebuchs zu verneinen, halte ich für unlogisch, da sich in meinen Augen der Hintergrund anders liest. Man muss halt schauen, was man an WH-Hintergrund auch bewusst aus dem Larp, wie es Imperium und HdC auf dem EE betreiben, raushält. Darunter fallen dann im Großen so unsägliche Fehlentwicklungen wie Endzeit oder AoS, wobei es auch hier vielleicht Aspekte gibt, die das Spiel bereichern und deshalb von einigen Spielern aufgegriffen werden.
Aber ich sehe weder nachvollziehbare Belege für den Verbot der Tzeentch-Nekromantie-Verbindung, noch eine spieltechnische Notwendigkeit.
Wenn der Geduldsfaden nicht reißt, können die Ketten nicht gesprengt werden.

Marius der Geteilte

@Faudach:
Wenn wir bestimmte Dinge des WH-Hintergrundes jetzt nach Belieben auslassen, weil es aus der Feder "eines verwirrten Texters" stammt, stoßen wir die Tür auf zur totalen Verwässerung des Konzeptes weil sich alles angreifen lässt. Henris Stichwort "Warpanomalie".
Die Dinge, die bisher ausgelassen werden, werden aus OT-Gründen ausgelassen. Wie bereits beschrieben die nicht festgewachsenen Rüstungen oder vermildert dargestellte Feindschaften zwischen Göttern, die Mitgliedschaft von Skaven sowie Kaine- und Slaaneshdruchii unter einem Dach. Bei bestimmten, tiefgreifenden Veränderungen wie AoS etc. kann man sich ja absprechen, ob man das im Konzept haben will oder nicht.

Ja, alle 8 Winde kommen aus dem Reich der Magie. Damit auch der Brennstoff für Nekromantie. Dann ist es doch fragwürdig, warum nirgends Tzeentchanhänger Nekromantie als bevorzugte Methode zum Erreichen ihrer Ziele nutzen? Richtig, weil der Bereich eben schon von einem anderen Gott sowie Nagash abgedeckt wird. Man braucht keine 4 Chaosgötter wenn jeder alles kann. Überschneidungen in Randbereichen sind klar. Es gibt Tzeentch-, Nurgle- und Slaaneshhexer. Genau wie alle 4 Götter versteckte Kulte haben, die einen mehr, die anderen weniger. Aber bei gewissen Kernbereichen muss eben unterschieden werden. Und wenn dann etwas, was primär mit Nurgle assoziiert wird, plötzlich vom entgegengesetzten Gott heiter praktiziert wird (und es nicht etwas unvermeidbares wie die Notwendigkeit einer schlagkräftigen Armee ist), kann man auch alle Götter in den Mixer werfen.

Ja, Ungeteilte oder Tzeentchies haben auf Kender zurückgegriffen. Weil es sich spieltechnisch ergeben hat und soweit ich weiß, ging es darum zu sehen, ob selbst die reinsten Wesen korrumpiert werden können und nicht das Beschwören von Kampfkendern jetzt zur neuen Hauptaufgabe von Mor und Shikras zu machen. Wir spielen ja auch mit dem Grünen Kometen, dem Lichtlager und den Pilgern. Gibt es auch nicht im WH-Universum.

Also meiner Interpretation nach ist bei Nekromantie immer irgendwo was Totes dabei. Hätte Ahriman seine Marines alle mittels Magie umgeblasen und DANACH wiederauferstehen lassen, wäre es eine Art Nekromantie gewesen. Da er allerdings ihre Körper zu Staub verwandelt hat und die Seelen in den Rüstungen eingeschlossen hat, ist es irgendwas anderes. Frag mich aber nicht was genau, aber keine Nekromantie im eigentlichen Sinne.

Du sprichst die Wichtigkeit der Kompatibilität mit dem WH-Hintergrund an. Und die ist, IMHO bei einem Tzeentch-Nekromanten, nicht gegeben.
Dazu folgende Einschränkung der Unvereinbarkeit: der klassische Nekromant ist nicht vereinbar mit einem Tzeentchhexer. Damit meine ich einen Magier, der sich untote Diener beschwört und mit diesen irgendwo Macht ausübt. Optisch und auf Con wäre das ein Tzeentchhexer, eventuell mit Knochen/Tod Elementen in der Klamotte und mindestens einen untoten Diener dabei.
Was vereinbar ist, wäre die magische Fähigkeit des Hexers, eventuell oder im Notfall einen Toten wiederzubeleben und herumzukommandieren. Es sollte aber etwas mindestens verpöntes und bestefalls verhasstes sein, darauf zurückzugreifen. Weiterhin vereinbar finde ich das Befragen von Geistern, da es dem Tzeentchaspekt des Wissen anhäufens entspricht.


@Chaosmarine
Finde ich nicht sehr problematisch, da er auf mich nicht wie ein Chaosmarine wirkt, sondern als ein noch ins WH-Fantasy passender Chaoskrieger mit 40k Elementen. Also ein Schlachten-Gimmick und kein WH-Fail.


@Reykur
Ja, irgendwo wären Untote ein Mittel zum Zweck und damit wieder irgendwo zu Tzeentch zuzuordnen. Es ist aber IMHO nicht sein Stil. Und diese Unterscheidung der verschiedenen Stile finde ich sehr wichtig bei WH, denn sonst kann man sich die Unterteilung der 4 Götter gleich sparen. Axt und Schwert führen zu einem toten Gegner, Waffen und Magie ebenfalls. Wann kommt dann der Blitze schießende Khornechampion?

Zu Helbrass: Er lässt Tote nicht als klassische Untote, die ich hier ja anprangere, auferstehen, sondern als wiedergeborene Personen in der Blüte ihres Lebens. Schon ein ziemlicher Unterschied meiner Meinung nach.

Zum Punkt: Böse Darstellung aus demselben Setting
Der Logik zufolge, dass es mit Chaos und Untoten auf einer Seite weder Gesinnungs-, noch optischen Disput oder einen Settingbruch gibt, müsste es auch möglich sein, dass man z.B. Ungwe mit den Waffen von Khadath losziehen lässt. Klar, im Notfall ist ein Schwert ein Schwert, aber es wäre erstmal pappnasig. Dass Ungwe mit Ungwewaffen und Khadath mit Khadathwaffen nebeneinander streiten ist hingegen kein Bruch, sondern die Anpassung an die Larprealität. Genau wie Sylon und Erwin nebeneinander losziehen.

Aber ein Tzeentchie, der Zombies vorschickt ist auf einer Ebene mit Marius, der mit Kreors Khorneaxt ausrückt. Ob der Tzeentchie im Lager die Geister/Seelen von Toten beschwört um von ihnen die korrekte Menge Salz für einen ultimativen Doomzauber zu erfragen, ist etwas komplett anderes.



Reykur Styrkaarson

Naja es geht hier alles um die persönliche Grenze ab wo zu tief in den Hintergrund eingegriffen wird. Verwässerung betreiben wir immer sobald wir am Hintergrund auch nur einen Fitzel anpacken, daher ist es eh angreifbar, egal was wir machen. Warhammer nach 100% Warhammer will glaube ich niemand von uns spielen.

Das Tzeentch nichts extra erwwähnt wird, das Nekromanie von ihm genutzt wird schliesst sich in meinen Augen eher auf Basis der Armeebuch-Prinzipien und nicht darauf das es der Hintergrund nicht her gibt. Rein Armeebuchtechnisch wäre es nicht sinnvoll wenn Nekromantie in anderen Bereichen als dem Vampirfürstearmeebuch auftauchen. Daher einem hintergrundtheoretischen Moment nicht tragbar. Die zwei Aspekte die zu Nekromantie ziehen Macht und Angst vor dem Tod sind auch zwei dem Chaos betracchtbare Zuzugsargumente.

Es wäre vollkommen richtig, von einer Durchmengung zu sprechen, wenn das ausschliesslich dem Gott zugeordnete Sachen wären. Z.B. wenn ein Tzeentchler die Khornerune trägt oder so. Das bei Warhammer die durchmischung wesentlich stärker ist als wir das betrachten ist völlig klar(da ist nicht mal die Farbkombie völlig vorgeschrieben, siehe Rote Tzeentchler zum Beispiel oder der gleichen). Daher nur weil wir bisher in diese Richtung tendiert haben, heißt das nicht das der Hintergrund das vorgibt.

Die Kendersache dazu äussere ich mich nicht, da habe ich nix von mitbekommen, beurteile ich nichts, hat für mich auch keinen einfluss auf diese Diskussion.

Ahriman HAT seine gesamte Legion getötet. Wird in Ahriman Exil explizit so benannt. Ihre freigewordenen Seelen kommen nur aus ihren "Gefängnissen" nicht raus, etwas das nebenbei von Warhammer häufig als Kunst der Nekromantie bezeichnet wird, einsperren von Seelen. Jetzt errinere ich mich auch daran, das irgendwo in den Büchern, bei 40.000, die Erwähnung ist, das ein Tzeentchmagier alle Arten von verbotener Magie lernt, sei es Dämonologie, Nekromantie oder anderes....ich suche das nochmal, ich errinere mich da nur gerade vage dran und muss das erst finden, bevor das Gehalt haben könnte.

Chaosspacemarine is raus aus der Gleichung für mich.

Hellbrass: Da muss ich dir klar wiedersprechen, es steht nirgendwo das sie in ihrer Jugend oder Blüte ihrer Jahre oder sonst was wiederbelebt werden. Da steht nur das er Tote wiederbelebt. Mit welchem Effekt oder wie stark steht soweit ich das weiß nirgendwo. (Lexicanum zählt nicht).

Tzeentch mit Khornit waffe: Ne das ist in meinen Augen nicht gegeben. Die Khornitenwaffe ist klar und eindeutig Khorne zusortiert, hat also eine klare Fixierung in einem Götterpantheon. Das hat Nekromantie eben nicht. Es gibt leichte Tendenzen(so wie zum Beispiel Federn bei Tzeentch, trotzdem tragen auch nicht Tzeentchler Feder, so zum Beispiel Nurgler)aber keine klare Zuordnung, damit kann man auch hier nicht von einem klaren Klischee sprechen.
Damit meine ich es bewegt sich auf einer ganz anderen Ebene als ein Marius mit Khorneaxt.

Im Ende bricht es sich darauf herunter, passt ein Nekromant in mein persönliches Klischee von Tzeentch, ja oder nein. Ich sage ja, Marius du sagst nein, damit sind wir in einem Patt angekommen. Keiner von uns beiden hat da eine Weisungsbefugnis und im Moment spielt das Ganze eh eine untergeordnete Rolle, da wenn ich es richtig verstanden habe, das Ganze bei Nele auch nur eine untergeordnete Rolle spielt. Sollte es also mal wirklich relevant werden, müsste die HdC als Ganzes oder die Orga oder wie auch immer, entscheiden ob das dem von der HdC gewünschten Klischeebild zu sehr widerspricht oder nicht. Oder so......
Foren-Admin


Faudach

1. Nagash ist kein Gott, der spielt mal garkeine Rolle.

2. Jede Menge Dinge, mit denen wir uns auf Con befassen, werden nicht im Hintergrund erwähnt.

3. Jede Beschwörung, die was mit dem Tod zu tun hat, ist Nekromantie. Das bedeutet das Wort. Mehr tot als einen zu Staub zerfallenen Körper gibt es nicht. Die Seelen dann zu fesseln ist was? Vinciromantie? ;)

4. Ab wann der Hintergrund von WH verwässert wird, ist also der eigentliche Kern der Debatte. Für dich ist ein Tzeentch-Nekromant (warum der jetzt mit Knochen und so rumlaufen muss erschliesst sich mir nicht) ein NoGo, ich finde es eher harmlos. Viel problematischer finde ich so Highpower-Gedöns wie das Auferstehen von Leuten in der Blüte ihres Lebens. Und was Tzeentch sein Stil ist, entscheidet wer? Du? Der Spieler/die Spielerin, die sich bei uns bewirbt? Oder die Bewerbungsorga, die sagt, was geht und was nicht? Oder ein Konsens der Gemeinschaft?

5. Ein Chaosgott definiert sich immer noch über das Wort Chaos, dessen allgemeines Zeichen der achtzackige Stern ist, als Symbol dafür, dass alle Möglichkeiten offenstehen. Die Selbstbeschränkung der 4 WH-Götter empfand ich immer schon als leicht problematisch. Daraus jetzt Grundsatzrichtlinien wie in einem Dackelzuchtverein zu machen führt soweit weg von der eigentlichen Bedeutung des Wortes Chaos, das wir uns auch die Horden der Vier von der etwas anderen Ordnung (HdVveaO) nennen könnten.  8)

6. Was ist mit der Gesandten und Faudach? Ein mächtiger ungeteilter Dämon, und ein Ungläubiger? Dürfte es nach WH auch nicht geben, oder? Was nun? Einstampfen? Oder weitermachen, weil es im Spiel bislang gut gepasst hat? Larp ist auf der Con, dort muss es funzen. So ist das auch mit den Kendern. Denn zum einen sind diese diebischen Elstern sicher nicht die reinsten Wesen (eher Elben oder sowas), zum andern erreicht das Chaos genau was, wenn es Kender korrumpiert? In keinem Buch würden Egrim oder sonstwer losziehen und z.B. Halblinge korrumpieren; aus Hauskaninchen könnte man wahrscheinlich eine furchteinflößendere Armee machen. Und so ist das auch mit Zombies und Tzeentchies: Was sich in Büchern wahrscheinlich nicht verkaufen lässt, kann auf Con trotzdem richtig gutes Spiel generieren.

7. Das Fass, was nach Hintergrund geht und was nicht, würde ich auch aus ganz anderen Gründen nicht aufmachen. Wahrscheinlich könnte man dann so gut wie jeden HdC-Char zerlegen, weil er in dem einen oder anderen Punkt nicht dem Hintergrund entspricht. Und dann muss als erstes jeder unser Chaoskrieger nur noch Eiweiß fressen sowie Weihnachten, Silvester und auch Ostern zusätzlich zu jeder anderen freien Minute im Kraftraum verbringen, um an das Vorbild auch nur annährend ranzukommen. Als Kernpunkte bleiben also ein insgesamt guter optischer Eindruck und überzeugendes Spiel frei nach WH.  ;)
Wenn der Geduldsfaden nicht reißt, können die Ketten nicht gesprengt werden.

Fleisch

All die Argumente, warum man sich nicht so anstellen solle, und warum das in der Praxis nicht so schlimm wäre sind ja sicherlich nicht falsch und gut gemeint - aber wozu dann überhaupt noch Kulte, wenn jeder alles kann?
"FREI nach Warhammer" klopft schon an der Tür von "Everything goes". Ich muss Marius da  zustimmen.

Wenn das Argument genutzt wird, dass erlaubt ist, was IT logisch und nützlich wäre, kann man demnächst wirklich Khorne-Hexer aufstellen. So ein Seuchenzauber wäre doch sicher nützlich, also passt der zu Tzeenth. Und ein charismatischer Kult, der die Oberschicht unterwandert wäre sicherlich nicht nur Slaanesh zu Diensten, sondern auch Nurgle. Untote Heerscharen sind ohnehin immer praktisch - vielleicht sollte man die mal dem Imperium andienen - alles fließt  ;D
Es ist aber eben nicht der jeweilige Stil - Larp lebt von klar erkennbaren Klischees - zumindest wenn man nicht "generischen Haufen aus "kreativen" Einzelkonzepten Nr. 56282 spielen will (Auch wenn die HdC dieser Gefahr sicherlich nicht unterliegt).
Es stimmt, dass der Hintergrund in der Praxis in der Regel gar nicht zur Sprache kommt. Umso wichtiger ist es daher, dass er direkt und klar erkennbar ist - und das bedeutet eben, dass man sich an klar erkennbare Vorlagen hält und nicht der Angst erliegt, Regeln könnten die Kreativität einschränken.
Ich sehe Kreativität nämlich vor allem gegeben, wenn man innerhalb eines Rahmens Lösungen findet, statt den Rahmen immer wieder zu vergrößern und das gewünschte Konzept doch noch irgendwie gewaltsam unterzubringen. Ein Fußballer, der den Ball in die Hand nimmt und ins gegnerische Tor trägt, ist kein guter Spieler der eine kretive Lösung gefunden hat, er ist einfach in der falschen Sportart.


Es geht mir hier übrigens um den Grundsatz, nicht darum ein einzelnes Konzept/einen Spieler zu zerlegen.
Heil Heuschrecke!

Reykur Styrkaarson

#55
Ich freue mich tatsächlich über die rege Beteiligung in diesem Thread gerade auch von Bewerbern, genau deswegen ist diese Diskussion ja auch öffentlich geführt.

Das, worauf Helli sich da bezieht, ist jedoch genau der Stand ist bei dem die HdC ist und schon immer war. Freiere Interpretation des Warhammerhintergrundes. Und das hat in meinen Augen bisher sehr gut funktioniert. Es gibt eine ganze Reihe nicht ganz Warhammerkonformer Konzepte in der HdC, welche auch nicht dem Klischeebild entsprechen. Das ist also keine Frage ob wir unsere derzeitigen Standarts aufweichen sollten, eher ob wir die derzeitigen Regeln verschärfen würden.

Zwischen Interpretationsfreiheit und Everything goes liegt noch ein ganzes Stück. Normalerweise würde ich dir zustimmen, das eine kann irgendwann zum anderen führen und genau hier schalten ja auch die Bewerbungsorgas, deren Aufgabe es ist diese Trennung zu ziehen. Genau dafür haben wir Bewerbungsvorgaben, die Vetomöglichkeit, Leitfäden und halt uns Bewerbungsorgas. Um eben dem Everything goes entgegen zu wirken. Und ich denke bisher haben wir und unsere Vorgänger als Bewerbungsorgas da einen guten Job gemacht.  :)
Foren-Admin


Fleisch

#56
Auch wenn Reykurs Beitrag einen gewissen Schlussstrichcharakter hat, möchte ich hier noch etwas zu Faudachs Beitrag anmerken, jedenfalls zu dem Punkt, den ich heute Morgen überlesen hatte.

Zitat von: Faudach in September 18, 2015, 21:29:32
5. Ein Chaosgott definiert sich immer noch über das Wort Chaos, dessen allgemeines Zeichen der achtzackige Stern ist, als Symbol dafür, dass alle Möglichkeiten offenstehen. Die Selbstbeschränkung der 4 WH-Götter empfand ich immer schon als leicht problematisch. Daraus jetzt Grundsatzrichtlinien wie in einem Dackelzuchtverein zu machen führt soweit weg von der eigentlichen Bedeutung des Wortes Chaos, das wir uns auch die Horden der Vier von der etwas anderen Ordnung (HdVveaO) nennen könnten.  8)

Chaos nach der allgemeinen RL-Welt-Definition ist tatsächlich einfach der Gegensatz zur Ordnung, nach der Warhammer-Definition jedoch nicht. Chaos nach WH sind rohe ungebildete Energien. Diese Energien können sich manifestieren, diese Manifestationen können dann sogar zu Göttern werden (Nehmen wir jetzt mal als von GW gegeben hin, ohne zu philosophieren, ab wann ein Wesen als Gott gilt, ok? ;)) und diese wiederrum haben Domänen und diese Domänen wiederum Grenzen. Ein Chaosgott ist aus dem Chaos entstanden, aber er definiert sich nicht als DAS Chaos in dem alles geht. In einem polytheistischen Setting wäre dann eine Abgrenzung zu anderen Göttern nicht mehr gegeben.

Die "Selbstbeschränkung" wiederum die sich ein Charakter auferlegt, in dem er vom ungeteilten "alles ist möglich"-Chaos ins Lager einer der großen Vier wechselt, ist seine eigene Wahl. Als Bonus bekommt man die Gunst seines Gottes, als Malus eben die Auflage gewisse Dinge zu tun oder zu lassen - sonst verliert man die Gunst wieder.
Wen sich ein Charakter also einem der Götter zuwendet, ist die Aufgabe der "achtzackige-alles-ist-möglich-Unbeschränktheit" immanent. Einem Hexer des Ungeteilten Chaos stehen eben andere Möglichkeiten offen als einem Hexer der sich Tzeenth verschrieben hat, weil er sich dessen Gunst erhofft.

EDIT:
@Thousand Sons
Auch hier sehe ich wieder das Klischee im Larp zu bedienen und nicht die Definition nach Wikipedia. Nekromatie im Fantasy-Sinne ist das Wiederbeleben von toten Körpern, was dann zu Skeletten/Zombies/Ghulen etc. führt.
Seelen einzufangen und in Rüstungen zu sperren - zumal das Ganze bei Ahriman ja auch nicht so geplant war - ist etwas gänzlich anderes. Man wollte Mutationen verhindern, keine Toten erwecken. Mit Nekromantie im klassischen Fantasy-Sinne haben die Thousand Sons daher wenig bis nichts zu tun und taugen nach meiner Ansicht daher auch nicht zur Belegung von Untoten-Beschwörung durch Tzeenth-Anhänger.
Heil Heuschrecke!

Reykur Styrkaarson

Zitat von: Henri le Charmeur in September 19, 2015, 13:38:45
Auch wenn Reykurs Beitrag einen gewissen Schlussstrichcharakter hat, möchte ich hier noch etwas zu Faudachs Beitrag anmerken, jedenfalls zu dem Punkt, den ich heute Morgen überlesen hatte.

Klar gerne, ich wollte damit keinen Schlussstrich ziehen, lediglich Missverständnissen vorbeugen.
Foren-Admin


Marius der Geteilte

@Faudach
zu 1.
Ich habe Nagash nie als Gott bezeichnet. Er ist halt der dickste Nekromant meines Wissens nach und kein Chaosanhänger.

zu 2.
Ja, und? Das EE ist ja auch keine explizite WH-Con. Und irgendwo müssen aus OT-Gründen die Lücken im Hintergrund gefüllt werden. Nach purem WH-Konzept den ganzen Tag verbringen ist entweder unendlich anstrengend oder bestenfalls als NSC mit OT-Erholungsmöglichkeit durchführbar.

zu 3.
Jetzt verstehe ich was du meinst. Weil die Körper zerstört wurden, sind sie tot, was dann mit ihnen geschieht ist Nekromantie. Hm. Ich bin geneigt, dir da zuzustimmen, allerdings kommt es immer wieder vor, dass Körper in WH bei Machenschaften des Chaos zerstört, verändert oder sonstwie angepasst werden, während die Seelen von Dämonen verspeist oder an Dinge gebunden werden. Ist immer noch Warpmagie/Herumgewarpe/weißnichtwiemanesnennensoll anstatt klassische Nekromantie finde ich.

zu 4.
Jup, darum geht es. Und die Tzeentch-Nekro Verbindung gehört dazu. Zu den Knochen und so: Wenn ich einen Nekromant nicht als solchen erkennen kann auf Con, ohne mit ihm auf der Psychologencouch stundenlang über seine Kindheit zu schwätzen, ist er für mich kein Nekromant, sondern jemand mit schlechter Klamotte. Der Teeverkäufer im Imperiumslager wird auch bestenfalls ausgelacht, wenn er plötzlich herumbrüllt und meint, er seie Kairos Schicksalsweber selbst.
Was Tzeentchstil ist, entscheidet erstmal das, was wir von WH an Material haben. Dazu gehören die meisten Artworks. Daneben die Bewerbungsorga und, je nach Interesse, ein Konsens derjenigen, die sich damit beschäftigen. Was aber auch bedeutet, dass nicht jeder da zu entscheiden hat. Ich würde auch nicht im Norrelag mitdiskutieren was bei der Wikingerdarstellung i.O. ist und was nicht, weil ich weiß, dass ich davon zuwenig Ahnung habe.
Von wegen Highpower-Gedöns: Da wir das nicht darstellen, soweit ich weiß, juckt das doch keinen von uns oder?

zu 5.
Was Henri sagt. Ich kann für mich sagen, dass ich bei der HdC liebend gerne Chaos spiele, weil es eben so nah wie möglich ans WH Chaos geht. Da gibt es eine mehr oder weniger gerade Linie was was ist und das ist für Larp eine tolle Führungsschiene. Wenn ich allerdings von vornherein irgendwelche anderen Konzepte spielen möchte, oder Lust auf die Auswüchse von philosophisch angehauchten Anarchobösewichtsdingen habe, suche ich mir eine andere Gruppe.

zu 6.
Faudach ist ungläubig? Inwiefern? Glaubt er nicht an die 4 Chaosgötter bzw. das ungeteilte Pantheon?

Beispiel Kender: Ok, sie sind diebisch und nicht so rein. Juckt nicht. Sie sind auf Con wo wir auch sind und deshalb spielen wir mit ihnen. Dass solche Begegnungen in keinem WH-Roman geschehen ist irrelevant, wir spielen ja und machen kein choreographiertes Roman-Reenactment. Oder Warhammertheater. Kendern Spiel verweigern wäre dämlich und unnötig. Sicher, man könnte sie einfach umhauen aber man will ja etwas mehr bieten und erleben. Die Nekromantiesache ist eine OPTION. Man sucht sich bewusst den Aspekt der Nekromantie für seinen Charakter aus und spielt damit so gut es geht auf Con. Und um den Bogen zu Tzeentch zu schlagen: Einen Tzeentchhexer spielen zu wollen ist eine Festlegung - eine, die weniger Freiheiten mit sich bringt als die Ungeteilten sie haben. Ein ungeteilter Hexer, der Tote beschwört ist völlig vertretbar.

zu 7.
Wenn man das Fass nicht aufmacht können wir uns Richtlinien auch gleich sparen. Cool sehen die meisten Klamotten aus, wenn man nur genügend Ressourcen in sie investiert. Mit den meisten Leuten kommt man auch IT sowie OT klar. Weshalb die HdC also nicht gleich zur Allgemeinen Bösewichtsgruppe machen und "Chaos" frei zur Interpretation geben?

Die Kompromisse, die wir eingehen, haben zu 95% OT-Gründe. Belastung durch Rüstungen. Die wenigsten haben die Möglichkeiten oder die Motivation, durch Bodybuilding den Körper eines Artwork-Norse zu erreichen. Khaine- und Slaaneshdruchii müssen ohne eigenes Lager irgendwo unterkommen. Erwin und Sylon springen sich nicht bei Sichtkontakt mit dem Stiefel gegenseitig ins Gesicht, genau wie Kreor und Ungwe. Weil man OT miteinander spielen möchte.

Als Kernpunkte bleiben neben optischem Eindruck und überzeugenden Spiel das Bestreben, so eng wie möglich an WH zu bleiben. Nochmal: Ohne Konzepte und Orientierung an den Vorbildern kann man weder ein stimmiges Lager noch eine zusammenpassende Armee darstellen.


@Reykur
Stimme dir zu, bisher funktioniert es ganz gut und zu starke Verwässerungen sind mir auch nicht aufgefallen, bestenfalls nachvollziehbare Anpassungen an die Larprealität.

Zu Ahriman:
Habe dasselbe Buch hier und es ist nicht klar, ob er seine Legion töten und wiederbelebt, oder einfach den Verwandelknopf drückt. Hm.

Zu Helbrass:
Meine Quelle war hier das Lexicanum. Im Chaotica steht nur seine Vorgeschichte. Bleibt also offen der Punkt.

Reykur Styrkaarson

Kleine Randbemerkung zu den letzten beiden Punkten:

Ich weiß nicht mehr wer es sagt(ich meine es ist hier der Orakeljunge) er wirft aber Ahriman vor die Legion getötet zu haben. Klar schwierige Kiste, ich müsste das Buch auch nochmal lesen(was ich auch mal tun sollte, war ne gutes Buch). Ich gucke es aber gerne nochmal nach, wenn ich wieder bei meinem Dad bin, wo das Buch liegt....glaub ich.....oder is das hier? Ich sollte mal aufräumen....

Bei Hellbrass beziehe ich mich auf Chaosarmeebuch der 4ten Edition. Da ist das relativ neutral gesagt ohne irgendeinen Klarpunkt, was ins Leben zurückholen da bedeutet. Genau deswegen ist Lexicanum so ne schwere Sache, weil da zum einen jeder dran rumfummeln kann und da zum anderen teilweise ungenaue oder sogar falsche Sachen drin stehen. Es is ne super Einstieg und lässt sich wunderbar allgemein verwenden, sollte man aber so wirklich genaue Diskussionen führen ist es leider Murks.
Foren-Admin